Vortrag auf der ISE Amsterdam 2016

Kurze Werbung in eigener Sache: Ich freue mich mitteilen zu dürfen, dass ich einen Vortrag auf der ISE Amsterdam 2016 halten werde. Dieser findet im Rahmen eines AV/IT-Seminars mit folgendem Titel statt:

AV and IT – Two worlds collide at ISE 2016

Nachfolgend noch einmal alle Details meines Vortrages:

Titel des Vortrages:
Who owns the AV department?
Creating a ‘Master Plan’ to secure investment.
Wann:
Freitag, 12. Februar. Das Seminar startet um 1000 Uhr, mein Vortrag ist für ca. 1050 Uhr geplant.
Wo:
RAI Center, Raum G104

Zum Inhalt vorab nur soviel: Die Konvergenz von AV und IT findet nicht nur auf der technischen Seite sondern zunehmend auch auf der organisatorischen Seite statt. Die Auswirkungen für Organisationen sind durchaus signifikant und erfordern ein generelles Umdenken. Der Vortrag soll die Herausforderungen sowie verschiedene mögliche Lösungsszenarien aufzeigen.

Der Veranstalter besteht auf einer vorherigen Registrierung, daher bitte folgenden Link zur Anmeldung verwenden: Zur Registrierung

Wenn Sie also auch am Freitag auf der ISE sind, dann schauen Sie doch einfach vorbei. Auch die anderen Vorträge versprechen höchst interessant zu sein. Also, wir sehen uns in Amsterdam!

Details hier:
https://www.iseurope.org/av-it-seminar-programme

Smart Living – Digital Business Trends

Gestern abends fand im total vollen Wiener Haus der Musik eine höchst interessante Veranstaltung zum Thema Smart Living statt. Veranstalter war dbt digital business trends, eine Kooperation von APA und SD one.
Meine Erwartungen waren recht gedämpft, denn nach gefühlt hundert solcher Events und den ewig gleichen Fragen (ja natürlich wurde wieder über den unsäglichen Internet-Kühlschrank gesprochen!) stumpft man leider ein wenig ab.
Aber weit gefehlt! Die Vortragenden brachten ihre Themen überzeugend und spannend.
Beide Vorträge verdienen eine Erwähnung.

Aktueller Stand der Technik von Veronika David & Benjamin Aigner vom FH Technikum Wien

Kurze Zwischenfrage: Hätten Sie gewußt, dass man an dieser Wiener FH tatsächlich ein Bachelor Studium Smart Home machen kann? Die beiden Vortragenden Veronika David und Benjamin Aigner kamen selbstverständlich aus diesem Bereich und zeigten viele Use Cases auf, besonders im Bereich Assisted Living für Menschen mit Beeinträchtigungen. Vieles des Vortrages war mir auch deshalb bekannt, weil ich kürzlich bei diesem Institut zu Besuch eingeladen war.
Fast erwartungsgemäß kamen immer wieder die gleichen Argumente, warum sich das Smart Home noch nicht auf breiter Front durchgesetzt hat. Es war von zu hohen Kosten die Rede, von mangelnder Sicherheit (da stimme ich jedoch zu 100% zu, mehr darüber in Kürze hier auf diesem Blog!) und von mangelnden Standards. Dass es vielleicht daran liegt, dass es an DER Killerapplikation mangelt oder dass Wohnen selbst nur extrem schwer automatisierbar ist, wird hingegen kaum erwähnt.
Auffallend war auch, dass bestehende kommerzielle Systeme, egal von welchem Hersteller, fast pauschal als ungeeignet dargestellt wurden. Nun ist es ein Vorrecht der Jugend und der Forscher, Bestehendes in Frage zu stellen, aber ich erlaube mir schon die Gegenfrage, ob man wirklich glauben soll, dass ein unter Linux laufender Desktop PC die geeignete Plattform für die Heimautomation ist. Bei vielen dieser Projekte fehlt mir einfach die praktische und kommerzielle Komponente. Vielleicht wäre es an der Zeit nicht das x-te Grundlagen-Forschungsprojekt zu fördern, sondern ein einziges davon bis zur echten Markteinführung zu bringen.

Trotzdem schön anzusehen, dass man sich nun in Österreich auch auf Universitätsniveau mit der Thematik Smart & Assisted Living beschäftigt.

Robotik im Smart Living Umfeld von Markus Vincze, Institut für Automatisierungs- und Regelungstechnik der TU Wien

Sorry, wenn ich jetzt ganz ungeniert schreibe: So sehen Nerds aus! Pulli und runde Nickelbrille in einem Meer von Anzugträgern sind schon auffällig! Aber was für eine Überraschung: Prof. Vincze ist ein brillianter Erzähler und vermittelt seine Inhalte mit viel Humor, bleibt dabei aber immer höchst professionell. Man merkt, dass er seit vielen Jahren tief im Thema Robotik ist; dieser Mann weiß, wovon er spricht. Besonders erfreulich war, dass er zum Thema Nest und selbstfahrenden Autos von Google den Amerikanern in erster Linie blendendes Marketing zugesteht, mit Recht aber darauf hinweist, dass ähnliche Ergebnisse, wenn auch mit viel weniger Presse-Tam-Tam, tagtäglich in Europa und sogar bei uns in Österreich passieren. 100% Zustimmung!
In einem seiner Projekte erhielten ältere Personen nach einer nur relativ kurzen Einschulung einen Haushaltsroboter für die Dauer von 3 Wochen. Das durchaus überraschende Ergebnis: Die älteren Damen und Herren hatten deutlich weniger Berührungsängste als befürchtet; den Roboter zu bedienen empfanden alle als viel einfacher als den Umgang mit dem Smartphone oder Tablet!

Hier ein kurzes Video aus diesem Projekt:

Welche Funktionen wünschen sich die Nutzer nun von einem Roboter?
Drei wesentliche Aufgaben zeigen auch gleich, wie ungeheuer schwierig es ist.

  1. Das Aufheben von am Boden liegenden Gegenständen. Dies ist für viele ältere und gebrechliche Personen oft leider unmöglich; hier kann ein Roboter wirklich von großem Nutzen sein.
    Fazit: Das ist eine Paradeanwendung für Roboter, das funktioniert schon heute sehr gut und die Roboter werden auch immer besser.
  2. Gegenstände transportieren
    Eigentlich ganz logisch aber wer denkt daran? Für gebrechliche Personen ist es schwer genug, in der Wohnung von A nach B zu kommen. Dabei auch noch Gegenstände zu tragen oder eine Kaffeetasse zu balancieren ist aber extrem mühsam oder unmöglich. Diese Aufgabe erledigen Roboter ganz einfach, ein echter Gewinn an Lebensqualität für den Nutzer.
  3. Gegenstände von „oben“ herunter holen.
    Als nicht gebrechlicher oder beeinträchtiger Mensch vergisst man oft, wie viele Dinge in unserem Umfeld irgendwo „oben“ sind. Und wer z.B. im Rollstuhl sitzt, für den beginnt „oben“ schon bei weniger als der halben Raumhöhe! Ein Helferlein, welches mir Dinge aus dem oberen Drittel des Kastens holen kann, ist also äußerst wünschenswert.
    Aber genau hier zeigen sich die derzeitigen Limits der Roboter. Prof. Vincze schilderte das Dilemma:
    Einerseits soll ein Roboter über möglichst wenig Grundfläche verfügen um wenig Platz zu beanspruchen und wendig zu sein, andererseits ist für die nötige Stabilität zum Erreichen großer Höhen eine große Basis unverzichtbar! Kinetische Balancierung kostet aber viel Geld und erhöht die Komplexität.
    Kurzum, hier muss noch viel geforscht werden.

Beim anschließenden Networking im Dachgeschoß hörte man das eine oder andere skeptische Wort. Dies bestärkt mich jedoch nur in meiner Meinung: Wahre Innovationen warten nie auf den Kunden oder Fragen den Kunden, was oder wie er etwas gerne hätte, wahre Innovationen überraschen den Nutzer und befriedigen ein Bedürfnis, von dessen Existenz er/sie noch gar nichts wußte. Wie sagte Henry Ford so grandios zum Thema Automobil:

Wenn ich die Leute gefragt hätte, was sie wollten, hätten sie gesagt, sie wollen schnellere Pferde!

Ich freue mich auf weitere Veranstaltungen der DBT und gratuliere den Veranstaltern zu einem vollen Haus!

Hallo Welt!

Herzlich willkommen auf meinem neuen Blog!
Getreu dem Unternehmensmotto „Raising the bar“ werde ich hier wichtige und aktuelle Themen rund um die Bereiche professionelle Medientechnik, Collaboration, New World of Work sowie Smart Building behandeln. Ich hoffe, Sie fühlen sich hier wohl und ich freue mich auf Ihr Feedback. Hier im Blog als Kommentar oder per Email.